© H.Prietzsch

Kinder fragen nach dem Tod

Tue, 15 Nov 2016 17:21:33 +0000 von Hermann Prietzsch

Unter diesem Motto stand ein Gesprächsabend am Volkstrauertag in Groß Oesingen. Der CIA (Christen in Aktion) hatte Superintendent i.R. Martin Berndt zu Vortrag und Gespräch in das Gemeindehaus der Friedenskirche eingeladen. Abgeleitet aus seinen frühen Lebenserfahrungen in einem vielköpfigen Pfarrers-Haushalt schilderte Berndt seine Wahrnehmungen, wenn Kinder mit dem Sterben konfrontiert werden. Oft zunächst überraschend sachliches und kühles Reagieren kann sich manchmal sehr viel später erst ausprägen: z.B. in Aggression, Noten-Abfall, Sich-zurückziehen. Auf jeden Fall sind Tod und Sterben im nahen Umfeld fast immer Auslöser hin zu existenziellen Fragen, der Begrenztheit des Lebens, der Hölle, den Sternen – ja gerade Kinder entwickeln daraus für sich und die ihnen wichtigen Personen Ängste, es ergibt sich Unsicherheit für ihr sonst oft so behütetes Dasein.

Berndt empfiehlt, die Kinder gerade in diesen Situationen ernst zu nehmen, vielleicht vom Ich-Standpunkt aus auch die eigene Trauer zu bekennen, eigene Zweifel zuzugeben und zu versuchen einen ehrlichen Blick in die Zukunft zu entwickeln: „Ich kann mir das so vorstellen …“ – dass z.B. vielleicht doch etwas vom Verstorbenen bleibt oder in uns und mit uns weiter lebt. Angeregte Diskussion, vielfache Beispielschilderungen und Nachfragen bewirkten, dass alle 20 Teilnehmer (die geplante Zeit wurde natürlich weit überschritten) diesen Abend für sich als Gewinn bewerten konnten.
Bestätigen

Bist du sicher?